Donnerstag, 19. Januar 2012

Gefahren im Small Office


 Das Small Office, mein Arbeitsplatz, ein Vierzimmerhaus mit Bad und Küche, steckt voller Gefahren. Stromausfälle und Stromschocks zähle ich nicht dazu, obwohl man bei letzterem auch aufpassen sollte. Steckdosen und Stecker sind längst nicht so sicher wie in Deutschland – da kriegt man schon mal einen gewischt!
Der Höhepunkt der letzten Woche war der Auftritt einer ca. zwei Meter langen Ratten-fressenden Schlange. Nachdem wir zuvor ungewöhnliche Gequicke aus Richtung Dachboden vernommen hatten, erblickten wir später in den Dachbalken der Abstellkammer den Teil einer gelb-bräunlichen Schlange. Wir vermuteten, dass die Schlange die Maus wohl mit einem Genickbiss getötet hat, nachdem sie sie gepackt hatte. Samt Beute versuchte sie auf's Dach zu flüchten. 
Das Adlerauge erkennt die Schlange auf diesem Foto!

Wir begeisterten Freiwillige rannten natürlich alle nach draußen, um das Spektakel des Tages zu sehen. Fast wären uns die Augäpfel herausgesprungen, als sich plötzlich ein Seeadler einen Meter über die Schlange senkte, zum Angriff bereit. Das hat der Seeadler allerdings auch bemerkt und ist sofort wieder abgeflogen. (Das waren wohl ein paar zu viele „Hol die Kamera raus!“- , „Alter film das!“- und „Wie heftig, man!“-Rufe unsererseits aus).
Spike beim Fressen

Wieder in der Abstellkammer, baumelte uns eine tote Ratte entgegen, die dann innerhalb von zwei Minuten im Schlangenrumpf verschwand. Am Abend danach hatte Bassu(FSL Mitarbeiter, der im Small Office schläft) noch mal das Vergnügen und bemerkte, wie er auf einmal nicht mehr alleine in seinem Schlafzimmer war. Er hat die Nacht dann im Big Office verbracht. Seitdem haben wir Spike, wie wir die Schlange getauft haben niemals wieder gesehen. Einen Tag später hat es auf dem Dachboden noch mal ordentlich gequikt, aber ob Spike schon über alle Berge ist oder nach zwei Mäusen einfach nur auf dem Dachboden chillt, wissen wir nicht. 
Vielleicht war es auch der schwedische Käse, der die Mäuse angelockt hat. Ein Schmaus war er ja.

Mäuse gibt es hier immer noch. Neulich konnte ich Caro, Lisa und Anna-Lena aus dem Environmental Education einen schönen Schrecken einjagen (- ob es wirklich Schrecken oder nur Gekreische war weiß ich nicht). Ich habe einen Mäuseschwanz im Datenschrank gesehen und fragte, ob sie mal 'ne Maus sehen wollen. Wie im Film ist die Maus aus dem Schrank gesprungen und wie im Film haben alle Mädchen auf ihren Zehenspitzen getanzt und schrill gekreischt (ob ich auch auf den Zehenspitzen getanzt bin, weiß ich nicht mehr, aber geschrien hab ich definitiv nicht!).
Unsere Office Katze, genannt PleasTryAgain und geliegt von Arthur, dem Franzosen im Environmental Education Projekt freut sich normalerweise auch über Mäuse. Dashalb kriegen wir die normalerweise nicht so oft zu Gesicht.
Zu allem Überfluss habe ich vor kurzem mein zweites Notizbuch hier im Office verloren. Ärgerlich, weil ich zu verpeilt war und es irgendwo liegen gelassen habe, aber verwunderlich, da es seitdem nicht mehr aufgetaucht ist. Ich frage mich, wo es sein könnte.

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