Freitag, 12. August 2011

Die erste Nacht und der erste Tag

Wir kamen unten rein, unser Gepäck oben drauf
In der Nacht zum Sonntag den 31.6. sind wir am Flughafen Bangalore angekommen. FSL, die indische Partnerorganisation von AFS hat uns für 4 Stunden Schlaf in ein Hotel gebracht. Obwohl ich mit dem schlimmsten gerechnet habe, war das ein ganz schöner Schocker! Im Fahrstuhl habe ich mir noch aus Spaß vorgestellt, dass mir Zomies begegnen würden, sobald sich die Tür öffnet. Als sie sich geöffnet hat, lagen links und rechts auf dem Gang wirklich Menschen und haben auf dem Boden geschlafen.
Unser Zimmer war bescheiden und mit unserer Ankunft haben wir wohl ein paar Kakarlaken geweckt. Die ersten großen Fragen waren: Wäscht man sich mit dem Leitungswasser die Zähne oder nicht? Und funktioniert Stahler auch wirklich, der das Leitungswasser angeblich trinkbar macht? Wie ängstlich wir waren. Aber zu Recht, schließlich wurden wir vor unserer Ausreise oft genug vor dem schlechten Leitungswasser gewarnt. Nachdem der erste das angeblich gereinigte Wasser getrunken hatte, zogen die anderen nach. Wir haben bloß gehofft, das wir die Anreise zum Projekt ohne Durchfall überstehen. Einmal dort angekommen, wär es nur halb so schlimm.

Hotelbadezimmer

Der nächste Tag in Bangalore war sehr stressig. Bei Tag hat einen die Wucht des chaotischen Verkehrs mitten ins Gesicht getroffen. Jeder überholt und hupt wie er will. Der schnellste und dreisteste gewinnt. Ganz nach dem Motto: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Bei Tag konnte man alles sehen und riechen, was einem bisher verborgen blieb: Die Kanalisation direkt unter/neben dem Gehweg, all die kleinen Straßenverkäufer und den Smog, der vom Verkehr in der Luft stand. Wir waren meistens in der Gruppe unterwegs und haben uns ein Pferderennen und den "Lalbagh" botanischen Garten angeguckt. Überall wurden wir angestarrt und angelächelt, aber daran sollten wir uns gewöhnen, denn das würde sich auch in Kundapur nicht ändern. Oft wurden wir von wildfremden Menschen gefragt, wo wir herkämen und ob man ein Foto mit uns machen könne. Freundlich wie wir waren sagten wir natürlich nicht nein.
eine relativ lehre Kreuzung
Eine Familie passt locker auf einen Roller


Die Kanalisation direkt unter dem Gehweg stinkt an manchen Stellen zum Himmel

Pferderennen

Spaß in der Rikscha...

...bei rasanter Fahrt


Willkommen im botanischen Garten Lalbagh

Hügel im botanischen Garten

Farbenfroh am Riesenbaum


Am Abend ging es per Bus nach Kundapur. Trotz des indischen Verkehrs und den schlechten Straßen hat mich mein Schlaf überrumpelt. Erst zur frühen Morgenstunde bin ich wieder aufgewacht. Der Bus ist sehr kurvig gefahren und hat oft gebremst und beschleunigt. Als ich nach draußen geguckt habe, habe ich nur noch grünen Dschungel und ein kleines bisschen Straße gesehen. Denn um von Bangalore nach Kundapur zu kommen, muss man ein sehr waldiges Bergland passieren. Es war ziemlich nebelig und der Dampf ist nur so von den Berghängen aufgestiegen.

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