Freitag, 19. August 2011

Samstagsspaziergang



Under the bridge

Letzten Samstag haben Daniel, mein slowakischer Gastbruder, Niko, ein deutscher Freiwilligven-Kollege von mir, und ich einen Spaziergang entlang Kundapurs Flussufer gemacht. Eigentlich wollte ich die beiden zum Hafen führen. Doch mit der Annahme, dass Kundapur einen Hafen hatte, habe ich mich kräftig verspekuliert. War aber nicht weiter schlimm, da wir einerseits so wie so nichts besseres zu tun hatten und andererseits der Trip ziemlich interessant wurde. 
Down by the River
Muschelberg
 


Am Flussufer lebten einfache Menschen. Viele von ihnen waren Fischer und konnten kein Englisch sprechen. Wir wurden zwar überall angestarrt wie Gespenster und wirkten wohlein bisschen wie Touristen am falschen Platz, aber das nahmen wir in Kauf. Das Flussufer war gesäumt mit Schiffen, Bergen aus Muscheln und Kokuspalmen. An manchen Stellen prügelten sich schwarze Vögel, die aussahen wie Krähen, um ein paar Fischreste und auf dem Fluss warfen die Fischer ihre Netze aus. Manche Menschen erwiderten unsere Blicke mit einem Lächeln und manche blickten uns misstrauisch entgegen. Doch alle Kinder die wir trafen schienen sich riesig zu freuen. Und wenn wir welche sahen wurden wir zugleich mit "Hello", "What's your name" und "How are you"bombardiert. Sie liefen uns ein Stück nach und verschwanden irgendwann wieder. Unseren ganzen Weg entlang begegneten wir immer wieder zwei Jungen, die uns mit Fahrrad begleiten zu schienen. Mal überholten sie uns, mal warteten sie auf uns und taten so als warteten sie auf wen anders und mal kamen sie aus einer Seitengasse. Wir waren wohl wirklich interessant. Gleichzeitig war es für uns interessant die arme Seite Kundapurs zu sehen. Denn den Weg, den wir einschlugen, war eine matschige Straße durch ein armes Wohngebiet.
Wir ahnten nichts gutes...


...und mussten eine Regenpause einlegen.



Eine von Fischern gebaute Brücke, die allerdings irgendwann vom Wetter gezeichnet ist und irgendwann im nichts endet.

Nach einer Regenpause, einem mehrere Kilometer langen Marsch und etlichen durchbohrenden Blicken waren wir froh wieder eine Straße zu finden, die ins Stadtzentrum führte. Der Samstagsspaziergang war anstrengend und aufregend, aber sein Erlebnis wert.
Irgendwann verließ der Weg den Fluss und begleitete ab nun einen Flussarm mit Mangrovenbäumen.
Dieser Flussarm war ziemlich verschmutzt und teilweise von einer dicken Modder- und Mülldecke überzogen.

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